Regionalkonferenz "Inklusiv gestalten"
Rückschau zur Regionalkonferenz "Inklusiv gestalten im Quartier" vom 25.05.2023

17. Regionalkonferenz am 25.5.2023 mit den Architektenkammern Bremen und Niedersachsen: „Inklusiv gestalten im Quartier“

Lebenswerte Quartiere fördern das soziale Miteinander und stärken den Zusammenhalt, daher ist ihre inklusive Gestaltung unerlässlich – dies ergab sich aus der 17. Regionalkonferenz zur Inklusion, die in Bremen am 25.05.2023 stattfand.

Eingeladen hatte der Beauftragte der Bundesregierung für die Belange von Menschen mit Behinderungen, Jürgen Dusel, gemeinsam mit den Architektenkammern Bremen und Niedersachsen sowie der Bundesarchitektenkammer ins KWADRAT zu einer ausgebuchten Präsenzveranstaltung. Gerade Wohnsiedlungen und Quartiere aus den 50er und 60er Jahren entsprächen vielfach nicht den heutigen Ansprüchen an Barrierefreiheit und Inklusion – hier brauche es pragmatische Lösungen, damit die Bewohner bis ins hohe Alter in ihrer gewohnten Umgebung verbleiben können und eine Teilhabe über das Gebäude hinaus auch im Quartier möglich sei.

Der Bundesbehindertenbeauftragte setzt dabei auf die Kreativität der Architektinnen und Architekten und Ingenieurinnen und Ingenieure aller Fachrichtungen für gute Lösungen und sieht Barrierefreiheit im Gebäude, wie auch im Quartier, als ein Qualitätsmerkmal, das allen zugutekommt. Dass Barrierefreiheit aber kein Selbstläufer ist und immer wieder eingefordert werden muss, meint Oliver Platz, Präsident der Architektenkammer Bremen, und verweist auf die „Delle“ im derzeitigen Baugeschehen, denn man komme zwar aus den „satten Jahren", komme aber nun in eine "Saure-Gurken-Zeit“.

BAK-Vizepräsident Müller warnte davor, dass es beim derzeitigen Bauen im schwierigem Umfeld von Fachkräftemangel, Lieferengpässen und zahlreichen Bauvorschriften eine große Aufgabe sein werde, die Anforderungen auszutarieren, so dass der soziale Schirm und das barrierefreie Bauen nicht „unter die Räder gerate“. Die BAK setze sich daher für Erleichterungen beim Umbau und mit dem „Gebäudetyp E“ für eine Vereinfachung beim Bauen ein. Herrn Dusel bittet er, die Stimme für die Themen der Inklusion weiter deutlich zu erheben und die Regionalkonferenzen zur Inklusion mit der BAK weiterzuführen. 

Welche Herausforderungen sich im Umgang mit schwierigen Gebäuden und Bestandsquartieren ergeben und mit welchen guten Ideen diese nachhaltig, klimagerecht und barrierefrei im Sinne einer gelungenen Inklusion umgestaltet werden können, wurde durch einen Impulsvortrag, Best-Practice-Beispiele aus Bremen, Bremerhaven und Hannover sowie der nachfolgenden Podiumsdiskussion beleuchtet. Vorgestellt wurde zudem die Beratungsstelle für barrierefreies Bauen in Bremen kom.fort e.V., die seit 2004 ihre Beratungsleistungen mit Musterausstellung im Bremer Westen anbietet.

Durch den Nachmittag führte ZDF-Sportjournalistin Katrin Müller-Hohenstein.

Die nächste Regionalkonferenz „Inklusiv gestalten“ wird in Erfurt von der Architektenkammer Thüringen am 02.11.2023 ausgerichtet.  

Ein Interview Jürgen Dusel, das im Anschluss an die Regionalkonferenz im Buten un Binnen Studio geführt wurde, sowie ein Interview mit Ulrike Brilling von der Beratungsstelle für barrierefreies Bauen in Bremen kom.fort e.V. finden Sie hier:

www.butenunbinnen.de/nachrichten/inklusiv-bauen-bremen-100.html